„Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung.” sagte Richard von Weizsäcker und Frank-Walter Steinmeier fährt 35 Jahre später fort:
„Damals war dieser Satz ein Meilenstein im Ringen mit unserer Vergangenheit. Heute aber muss er sich auch an unsere Zukunft richten. „Befreiung” ist nämlich niemals abgeschlossen, und sie ist nichts, was wir nur passiv erfahren, sondern sie fordert uns aktiv, jeden Tag aufs Neue.
Damals wurden wir befreit. Heute müssen wir uns selbst befreien!
Befreien von der Versuchung eines neuen Nationalismus. Von der Faszination des Autoritären. Von Misstrauen, Abschottung und Feindseligkeit zwischen den Nationen. Von Hass und Hetze, von Fremdenfeindlichkeit und Demokratieverachtung – denn sie sind doch nichts anderes als die alten bösen Geister in neuem Gewand. Wir denken an diesem 8. Mai auch an die Opfer von Hanau, von Halle und von Kassel. Sie sind durch Corona nicht vergessen!“
Diesen Worten schließen wir uns an und setzen uns weiter unermüdlich ein gegen Krieg, Vertreibung und Hass.
Am 8. Mai 2020 hat sich sich das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa zum 75. Mal gejährt. Die GenossInnen unserer Abteilung haben jedeR für sich und dennoch in gewisser Weise gemeinsam gedacht:
Sie haben Blumen in Pankow, Treptow und Karlshorst niedergelegt, sie haben Stolpersteine bei uns im Kiez geputzt und damit stellvertretend an die unzähligen schrecklichen Einzelschicksale erinnert. Mehr Informationen zu den einzelnen Biographien der Nazi-Opfer und Standorten der Stolpersteine gibt es auf der Website Stolpersteine in Berlin.