Schriftzug am Café Sibylle in der Karl-Marx-Allee (Archivbild vom Frühjahr 2018)

Neue Hoffnung für das Café Sibylle

Das traditionsreiche Café Sibylle war nicht einfach nur ein gastronomisches Angebot, sondern auch Ausstellungsort, Kulturbetrieb und wichtiger Treffpunkt für viele Anwohner*innen im Kiez. Seit April ist die Einrichtung in der Karl-Marx-Allee geschlossen. Doch nun gibt es Hoffnung, dass der Standort nach bewährtem Konzept erhalten bleiben könnte.

Das Bezirksmuseum soll sich hieran beteiligen. Das geht aus der Antwort auf eine Mündliche Anfrage der SPD-Fraktion hervor.

Der zuständige Bezirksstadtrat Knut Mildner-Spindler (Die Linke) teilt auf Nachfrage der SPD-Fraktion mit:

„Das Bezirksamt hat am 19.6.2018 formell beschlossen,

  • das Vorhaben der puk amalta gGmbH zu unterstützen, das Café Sybille anzumieten und das bewährte Konzept des Kulturorts aus Ausstellung, Kultur und Gastronomie fortzuführen,
  • die Ausstellung zur Geschichte der Stalinallee/Karl-Marx-Allee zukünftig durch das Bezirksmuseum zu betreuen und zu qualifizieren,
  • dafür anteilig die Kosten für Fläche und die Betriebskosten der Ausstellung im Café Sybille zu tragen.“

Ein weiterer Bewerber sei mittlerweile nicht mehr interessiert, den Standort zu betreiben, heißt es in der Antwort weiter. Das Bezirksamt, die puk amalta gGmbH und der Vermieter beabsichtigten, eine neue Rahmenvereinbarung abzuschließen.

Der SPD-Bezirksverordnete Stephan Ott erklärt dazu:

„Unsere Bemühungen für diesen traditionsreichen und wichtigen kulturellen Treffpunkt und Veranstaltungsort waren offenbar erfolgreich. Durch Briefe, Anträge in der BVV und hartnäckiges Nachfragen konnten wir als SPD den Druck auf das Bezirksamt hochhalten, was sich nun auszahlt. Noch ist das neue Café Sibylle jedoch nicht eröffnet, so dass wir auch die restlichen Meter kritisch begleiten, in der Hoffnung, dass die Anwohner*innen, alle Berliner*innen und Gäste bald wieder ein Stück authentisches Frierdrichshain in der Karl-Marx-Allee erleben können.“

Die bisherigen Betreiber mussten das Café zum 1. April 2018 schließen. Dem vorangegangen war eine angekündigte Mieterhöhung. Ein weiterer Grund war die Insolvenz des Hauptmieters „Berufsförderungswerk Bekleidung Berlin“ (BUF). Die BUF unterhielt an dem Standort eine Ausstellung über die Karl-Marx-Allee und vermietete die Fläche an den bisherigen Cafébetreiber unter.

Auf Antrag der SPD-Fraktion hat die BVV das Bezirksamt im März aufgefordert, sich für einen Weiterbetrieb des Café Sibylle einzusetzen. „Das Bezirksamt soll sich auch nach Abschluss des Insolvenzverfahrens für den Erhalt des Standortes unter Beibehaltung des bewährten Konzeptes aus Ausstellung und Cafébetrieb einsetzen“, heißt es in dem BVV-Beschluss (Drucksache 0691/V).

Die Mündliche Anfrage samt Antwort des Bezirksamtes ist auf der Internetseite des Bezirks veröffentlicht.

 

Pressemitteilung der SPD-BVV-Fraktion vom 04.07.2018