Am 14. September 2020 ist unser Genosse Konrad Gröger nach einer mit viel Mut bekämpften und dennoch auch mit Geduld ertragenen Krankheit von uns gegangen.

Konrad hatte schon während seines Mathematikstudiums an der Humboldt-Universität zu Berlin Flugblätter mit politischen Inhalten verteilt, was ihm eine Verurteilung und einen Gefängnisaufenthalt von 5 Jahren einbrachte. Seine Berichte über diese Zeit und als Zeitzeuge des politischen Systems der DDR waren bewegend und aufschlussreich. Später konnte Konrad seine wissenschaftliche Arbeit wieder aufnehmen, erhielt 1993 eine ordentliche Professur an der HU und wurde schließlich deren Vizepräsident.

Er war seit 30 Jahren Mitglied der SPD und in unserer Abteilung Weberwiese, eingetreten gleich nach der Wende und bis kurz vor seinem Tod auch aktiv beteiligt. Er kam regelmäßig zu den Abteilungsversammlungen und hat in wertvoller und kluger Weise zu den Diskussionen beigetragen, aber auch berechtigte Kritik geübt. Konrad war ein wahrer Sozialdemokrat, unabhängig und dem Gemeinwohl verpflichtet, was man auch an seinem Lebensweg erkennen kann. Lange Zeit war er Mitglied der Schiedskommission.

Er selbst hat uns mit auf den Weg geben: „Seid nicht traurig, dass ich gegangen bin. Freut euch, dass ich so lange bei euch sein durfte.“