Protestplakat in der Schumacher-Grundschule

SPD-Fraktion besucht den „BER von Kreuzberg“

Die SPD-BVV-Fraktion hat am Montag die Kurt-Schumacher-Grundschule in Kreuzberg besucht. Dort warten Lehrer*innen, Kinder und Eltern seit sieben Jahren vergeblich auf den Abschluss der Bauarbeiten.

Seit sieben Jahren wird an der Kurt-Schumacher-Grundschule nicht im eigentlichen Schulgebäude, sondern in Horträumen unterrichtet. Das Hauptgebäude soll saniert werden, es ist wegen Brandschutzmängeln seit 2012 nicht mehr nutzbar. Doch die Bauarbeiten mussten mehrfach unterbrochen werden.

Im Februar sagte Baustadtrat Florian Schmidt auf Nachfrage von Deutschlandfunk Kultur: „Die ursprüngliche Erwartung einer Baufertigstellung 2015/2016 konnte wegen etlicher sehr unglücklicher Entwicklungen auf der Baustelle leider nicht erfüllt werden.“ Eine beteiligte Firma war insolvent gegangen, einer anderen Firma sowie einem Architekten wurde vor kurzem gekündigt. Die Folge waren erneute Bestandsaufnahmen und erneute Ausschreibungen. Derzeit finden gar keine Bauarbeiten statt, und dies schon seit Monaten.

Mehrere Mitglieder der SPD-Fraktion in der BVV Friedrichshain-Kreuzberg haben die Schule am Montag besucht, mit dem Schulleiter und Elternvertreter*innen gesprochen. Die Sozialdemokrat*innen erfuhren: Nach aktuellem Stand sollen die Bauarbeiten im Sommer 2020 wieder aufgenommen werden und für den ersten Bauabschnitt 2021 beendet sein. Geplant ist weiter, im Jahr 2022 mit einem zweiten Bauabschnitt zu beginnen, der voraussichtlich zwei Jahre dauern werde. Vonseiten der Schule besteht der Wunsch, den zweiten Bauabschnitt so früh wie möglich beginnen zu lassen, um keine weitere Zeit ungenutzt verstreichen zu lassen.

Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Frank Vollmert betonte nach den Gesprächen: „Die vorderste Priorität liegt bei der Beendigung des ersten Bauabschnittes. Nach diesem scheinbar endlosen Desaster der letzten Jahre und Monate muss nun von allen Verantwortlichen an einem Strang gezogen werden, damit die Schüler*innen und Lehrer*innen in Teilen wieder in ihre alten Gebäude ziehen können. Und dann geht es darum, nach dem ersten erfolgreichen Bauabschnitt einen zweiten Bauabschnitt zu organisieren, der ohne Pannen und ohne Verzögerung auskommt. Das werden wir als Fraktion begleiten und darauf achten, dass der Baustadtrat dem Thema endlich die Aufmerkeit zukommen lässt, die es verdient hat.“

Die schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Peggy Hochstätter äußerte ebenfalls großes Verständnis für die Betroffenen, die ihre Schule bereits den „BER von Kreuzberg“ nennen: „Seit über sieben Jahren gehen die Bauarbeiten nicht oder nur schleppend voran – für rund 260 Schüler*innen, Eltern, Lehrer*innen und den Leiter ein unzumutbarer Zustand. Wut, Resignation, Galgenhumor helfen da nur für den Moment.“ Nun solle der erste Bauabschnitt im Sommer 2021 fertig sein. „Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man da wohl.“

 

Zum Thema: Siehe auch die Mündliche Anfrage DS/1487/V “Baustopp an der Kurt-Schumacher-Schule”