Projekte und Initiativen auf dem RAW-Gelände dauerhaft sichern

Wir begrüßen die Gründung der RAW Kultur L Projektentwicklungsgenossenschaft und das Engagement der Gesellschaft für StadtEntwicklung für das Gelände des einstigen Reichsbahnausbesserungswerks. Nach mehreren erfolg-losen Anläufen und 30 Jahre nach dem Mauerfall ist es an der Zeit, für das RAW-Gelände an der Revaler Straße in Friedrichhain endlich eine langfristige Perspektive zu entwickeln.

Unsere Erwartung ist, dass das Gelände dauerhaft und ohne Verwertungsdruck als soziales kreatives Zentrum sowie als Kultur-, Sport- und Produktionsort erhalten und weiterentwickelt wird. Insbesondere wollen wir die soziokulturellen Projekte in den vier denkmalgeschützten Altbauten entlang der Revaler Straße sichern. Dies gilt ebenfalls für die Sportaktivitäten um den denkmalgeschützten Kletter-Kegel und in der Skaterhalle, den dazugehörigen Biergarten mit Club, das Freiluftkino sowie das Astra-Kulturhaus.

Der soziokulturelle Charakter des Areals muss auch bei der städtebaulichen Entwicklung berücksichtigt werden. Die Bebauungsdichte muss sich an vergleichbaren Kiez-Projekten im Innenstadtbereich orientieren. Großflächigen Einzelhandel und Hotels sowie lärmintensives großes Event-Gewerbe lehnen wir auf dem RAW-Gelände ab.

Von den dort ansässigen Betrieben erwarten wir, dass sie gute soziale und ökologische Standards einhalten, etwa bei der Bezahlung ihrer MitarbeiterInnen.

Der Kreisvorsitzende der SPD Friedrichshain-Kreuzberg, Harald Georgii, erklärt: „Beim RAW-Gelände wird sich zeigen, ob es gelingt, den einzigartigen Charakter dieses Bezirkes mit seiner bunten Mischung aus Subkultur und sozialen Projekten zu erhalten. Die Gestaltung der Stadt werden wir nicht von den Renditeinteressen privater Investoren bestimmen lassen. Der Erfolg des RAW-Geländes lebt von seiner Kieznähe und Kleinteiligkeit. Die wollen wir bewahren.

Der Abgeordnete Sven Heinemann (SPD) – selbst Aufsichtsratsvorsitzender der Genossenschaft – erhofft sich „von einer zügigen RAW-Entwicklung auch mehr Sicherheit und ein Rückgang der Kriminalität am Kriminalitätsschwerpunkt War-schauer Brücke. Außerhalb der einzelnen Ensembles gilt die Berliner Traufhöhe als Richtschnur. Einzelne höhere solitäre Bauten auf dem RAW-Gelände sind nur unter bestimmten Voraussetzungen eingeschränkt vorstellbar.“

Für die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung kündigt ihr Vorsitzender Sebastian Forck an: „Meine Fraktion wird die jetzt anstehenden Verhandlungen zwischen Eigentümer, Soziokultur und Politik und Verwaltung über die Entwicklung des Geländes aktiv begleiten. Die Eigentümer müssen endlich mal klar erklären, wie und zu welchem Preis sie die Subkultur auf dem Gelände langfristig sichern wollen.“

Gemeinsame Pressemitteilung
der SPD Friedrichshain-Kreuzberg
der SPD-Fraktion in der BVV Friedrichshain-Kreuzberg und
des Abgeordneten Sven Heinemann, MdA